Sonntag in die Kirche gehen?

Du sollst den Feiertag heiligen, so lautet das dritte Gebot Gottes. Ist damit nur Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten gemeint?

Nicht nur, sondern Gott will, dass wir außer diesen Festtagen regelmäßig einen Tag der Woche als „Ruhetag“ halten. Fürsorglich will unser himmlischer Vater, dass wir nach sechs Tagen Arbeit und Alltagspflichten an einem Tag mit unserem Körper und unserer Seele einmal zur Ruhe kommen. Für die Juden war dafür der Sonnabend (Sabbat, 2.Mose 20, 8 ff.) vorgegeben. Die Apostel und ersten christlichen Gemeinden haben für den Ruhe- und Feiertag den Sonntag, den Tag der Auferstehung Jesu Christi, bestimmt (Apg. 20, 7).

(Die revolutionären Versuche einer 10-Tage-Woche sind in der Geschichte gescheitert. Gott hat nach seinem Vorbild einen Siebner-Rhythmus vorgeben, 1. Mose 2, 2.)

 

 

Den Sonntag sollen wir „heiligen“, das heißt, ihn für Gott reservieren. Wir sollen unseren Körper ausruhen und uns auf Gott besinnen. Zu unserem Besten, zu unserem Heil, will Gott, dass wir regelmäßig sein Wort hören und im Herzen bewegen. Am Sonntagvormittag will Gott uns mit seinem Wort dienen. Das ist die vorrangige Bedeutung von „Gottesdienst“. Gott lädt uns ein, sein Wort zu hören und Christi Abendmahl zu empfangen. Auf diese Weise schenkt, erhält und stärkt Gott unseren Glauben – zur Vergebung unserer Sünden und zum ewigen Leben.

 

Warum lehnen aber so Viele diese Einladung Gottes ab? Ja, es gibt Einige, die müssen am Sonntag im Dienste der Allgemeinheit arbeiten, aber das wird nicht jeden Sonntag sein. Dann gibt es Etliche, die sagen, sie könnten auch ohne den Gottesdienst am Sonntag an Gott glauben. Da frage ich, ob sie denn dafür am Sonntag 1 ½ Stunden in der Bibel lesen? Und weiter frage ich, ob ihnen nicht klar ist, dass sie mit ihrem Fernbleiben dem dritten Gebot Gottes wider-sprechen und damit fortwährend sündigen. Ob sie in der Woche nicht 1 ½ Stunden Zeit für Gott haben? Mit dem längeren Fernbleiben vom Gottesdienst beginnt der Glaube zu schwinden, alles Andere wird wichtiger. Liebe und Vertrauen zu Gott „verdunsten“. Weil der Mensch schwach ist, muss der Glaube immer wieder mit dem Wort Gottes ernährt und befestigt werden.

 

Wir Menschen sind in einer Beziehung zu Gott hin geschaffen. Gott will immer wieder zu uns sprechen und Gott wartet auch immer wieder auf unsere Antwort – auf unser Gebet, auf unseren Dank, auf unser Vertrauen in all unseren persönlichen Anliegen. Alles können und sollen wir Gott im Gebet vorbringen. Wie schon Gott zur Zeit des Alten Testaments, so hat auch Jesus die Beziehung zu seiner Gemeinde und zu jedem Einzelnen mit einer Ehe verglichen. Aber wie steht es in einer Ehe, wenn man nicht mehr miteinander spricht? Sie steht kurz vor dem Scheitern, vor der Trennung. Niemand sollte auf diesem Weg bleiben, sondern umkehren und sich der Liebe und dem Wort Gottes wieder öffnen.

 

Detlef Löhde, 2019

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