Verfolgung von Christen auf der Welt
Betet und helft den verfolgten Christen in der Welt!
Der Apostel Paulus schreibt uns (1.Kor 12, 26):
"Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit."
Deshalb haben am 15. November 2015 über 3000 Kirchen-gemeinden für unsere verfolgten Glaubensgeschwister in aller Welt Fürbitte gehalten.
Auf dem Papier haben sich fast alle 165 Staaten der
Erde auf die Garantie von Religionsfreiheit gemäß Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verpflichtet.
("Jeder Mensch hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfasst die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung zu
wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oder in Gemeinschaft mit anderen in der Öffentlichkeit oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung
eines Ritus zu bekunden.")
Dem entgegen werden derzeit in über 50 Ländern ca. 100 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt und diskriminiert. Damit sind Christen die weltweit größte verfolgte Religionsgemeinschaft.
An der Spitze der 50 Verfolgerstaaten stehen in folgender Reihenfolge: an erster Stelle steht das kommunistische hyperautoritäre Nordkorea, dann die islamischen Staaten: Somalia, Irak, Syrien, Afghanistan, Sudan, Iran, Pakistan, Eritrea, Nigeria, Malediven, Saudi-Arabien, Libyen, Jemen ...
Situation der Christen im kommunistischen Nordkorea
mit seinem Personenkult
Der Personenkult um die Kim-Familie ist unvorstellbar. Ihre gottesähnliche Verehrung lässt absolut keinen Spielraum für irgendeine Religion. Jeder, der es wagt, irgendetwas oder irgendjemand anderen neben der Kim Dynastie zu verehren, wird als gefährlich und staatsgefährdend eingestuft und behandelt. Jeder Bürger muss an wöchentlichen Sitzungen teilnehmen, bei denen ideologisch geschult und indoktriniert wird. Der Druck auf die heimlichen Christen in Nordkorea ist in allen Lebens-bereichen extrem hoch.
Es ist sehr gefährlich eine Bibel zu besitzen oder zu
beten. Selbst in der Familie ist es ein großes Wagnis, seinen Glauben mitzu-teilen, denn es könnte jemand gewollt oder auch ungewollt etwas verraten. Nicht nur die Gläubigen selbst werden im Fall
der Entdeckung bestraft, sondern in aller Regel auch ihre Familien. Nicht als Christen überführte direkte Familienangehörige werden in ein Umerziehungslager eingewiesen. Überzeugte Christen
werden in politische Arbeitslager geschickt, aus denen keine Haftentlassung möglich ist. Sie müssen unter unvorstellbaren Bedingungen bis an ihr Lebensende dort
arbeiten.
Unter diesen Umständen ist ein Treffen mit anderen
Christen nahezu unmöglich. Jede Beteiligung an heimlichen religiösen Aktivitäten führt für die Betroffenen bei Entdeckung zu Verhaftung, Folter bis zu öffentlichen
Hinrichtungen.
Immer wieder gelingt es Nordkoreanern nach China zu fliehen, wo sich etliche zum christlichen Glauben bekehren. Werden sie aufgrund von chinesischen Razzien zurückgeschickt, so werden sie von der nordkoreanische Polizei brutal verhört, um Namen und Versammlungsorte preis zu geben.
Verfolgung der Christen in den islamischen Ländern
In fast allen islamischen Ländern werden Christen vom Staat verfolgt oder zumindest diskriminiert. Besonders zu leiden und um ihr Leben zu fürchten haben Christen, die vom Islam zum christlichen Glauben übergetreten sind. Konvertiten werden meistens auch aus ihren Familien ausgestoßen bis hin zur familiären Verfolgung und zum Mord, um vermeintlich die Familienehre wieder herzustellen.
Außerdem Staat haben Christen in den islamischen Ländern extrem-islamische Autoritäten, Gruppen und Milizen zu fürchten, die „islamische Selbstjustiz“ betreiben, meistens ohne dass der Staat eingreift.
Situation im Irak
Den heutigen Grenzen nach stammt Abraham aus dem Irak. Mossul – die zweitgrößte und im Sommer 2014 vom IS eroberte Stadt – trug früher den Namen Ninive, den wir aus dem Buch Jona kennen. Vor der Invasion der USA im Jahr 2003 war der Irak Heimat für eine der größten christlichen Gemeinschaften des Mittleren Ostens. 1990 lebten 1,2 Millionen Christen im Irak, heute sind es nur noch etwa 300.000.
Der Irak leidet unter Terrorakten, Konflikten und Instabilität. Korruption ist weit verbreitet und religiös motivierte Gewalt scheint nicht enden zu wollen.
Der IS in seinen Gebieten und andere militant-islamistische Gruppen im Rest-Irak begannen den Irak von Christen zu „säubern“. Im Juni 2014 nahm der IS große Gebiete im Nordwest-Irak ein, darunter
auch die Stadt Mossul. Der IS hat die brutalen Regeln der Scharia eingeführt. Verstöße dagegen werden grausam bestraft, von der Amputation einzelner Körperteile bis zur Hinrichtung ist alles
möglich. Die Häuser der Christen wurden markiert mit dem arabischen "N", was für die (beleidigende) arabische Bezeichnung ‚Nazarener‘ steht. Die Häuser der Christen wurden anschließend von
Kämpfern des IS übernommen. Am 25. Juli 2014 wurde Mossul offiziell als „christenfrei“ deklariert, was in den Straßen gefeiert wurde. Nahezu alle Christen flohen in das Kurdengebiet oder ins
Ausland.
In Bagdad und Basra, die unter der legitimen Regierung des Irak stehen, wurden viele Christen gezwungen, ihre Häuser zu verkaufen. Sobald das Haus verkauft war, benachrichtigte der Makler
extremistische Gruppen, die dann den Hausverkäufer entführten und den Kaufpreis als Lösegeld forderten.
Situation in Syrien
Christen in Syrien genossen vor dem Krieg relativ große
Religionsfreiheit. Im Bürgerkrieg hat sich das mit dem Auftreten militant-islamischer Gruppen und den Eroberungen des IS geändert. Die meisten Christen sind inzwischen aus IS-kontrollierten
Gebieten geflohen.
Situation in Afghanistan
"Als Satan auf die Erde fiel, fiel er auf Kabul" ist ein afghanisches Sprichwort. Alle Christen mit afghanischer Nationalität sind muslimischer Herkunft. Sobald bekannt wird, dass jemand den christlichen Glauben angenommen hat, erfährt er massiven Druck durch Gesellschaft und Familie. In der Regel ergreifen hierzu islamische Geistliche die Initiative, auch manche örtliche Behörde beteiligt sich. Konvertiten werden hart bedrängt, ihrem christlichen Glauben abzusagen. Der Parlamentarier Nazir Ahmad Hanafi tritt dafür ein, Konvertiten hinzurichten.
Afghanische Christen müssen schon beim persönlichen Bibellesen oder Beten sehr vorsichtig sein. Beten oder singen ist für Christen generell ein Wagnis, ebenso wie der Besitz von christlichem Material.
In ganz Afghanistan existiert keine einzige öffentliche Kirche – nicht einmal für ausländische Christen. Ein solches Gebäude würde schnell von den Taliban angegriffen werden. Die letzte in
Afghanistan verbliebene Kirche wurde im März 2010 vollkommen zerstört.
Situation im Iran
Der schiitische Islam ist Staatsreligion. Die Hauptakteure der Christenverfolgung sind Regierungsbeamte, islamische Autoritäten, fanatische Bewegungen und paramilitärische Milizen. Laut staatlicher Verordnung dürfen nur Armenier und Assyrer Christen sein. Einheimische Perser müssen Muslime sein. Persische Christen sind aus dieser Logik vom Islam Abgefallene.
Muslimen, die den Islam verlassen, droht die Todesstrafe.
Besonders im Fokus der Regierung steht auch, wer sich um Konvertiten kümmert. Auch die historisch angestammten Kirchen sind nicht sicher. Ihre Mitglieder werden verhört, verhaftet und ins Gefängnis gesteckt und geschlagen. Viele Gottesdienste der angestammten Kirchen werden geheimdienstlich überwacht. Eine wachsende Anzahl von Kirchen wurde geschlossen und die Geistlichen verhaftet. Die strenge Überwachung von Hauskirchen löst bei den Besuchern zunehmend Furcht aus. Jede Form von Evangelisation, biblische Schulungen, sowie die Veröffentlichung oder der Import von Bibeln in Farsi ist illegal.
Verhaftungen von Christen sind im Iran nichts
Ungewöhnliches, wobei auch Eigentum konfisziert wird. Christen erleben körperliche und psychische Gewalt, inklusive Androhung ihrer Hinrichtung. Die Zahl der Razzien und Verhaftungen nimmt
besonders zur Weihnachtszeit zu.
Situation im Sudan
Christen im Sudan werden von verschiedenen militant islamischen Gruppen willkürlich angegriffen, ohne dass die Regierung eingreift. Etliche Christen wurden aufgrund ihres Glaubens ermordet, es gab Angriffe auf Kirchen, christliche Schulen und Krankenhäuser. Ein christliches Dorf wurde von der Regierung bombardiert. Christen wurden wegen ihres Glaubens inhaftiert. Eine beträchtliche Zahl junger christlicher Mädchen wurde gezwungen, muslimische Männer zu heiraten. Diejenigen, welche Christen töten und misshandeln, verüben ihre Verbrechen gezielt und kommen straflos davon.
Situation in Somalia
Die große Mehrzahl der Somalis sind Muslime; es gilt als undenkbar, dass ein Somalier Christ ist. Islamische Geistliche erklären öffentlich, dass in Somalia kein Platz für Christen und Kirchen sei. Das ist auch in der Verfassung und den Gesetzen festgeschrieben, der Islam ist "Staatsreligion".
Als nicht-staatlicher Akteur kommt die die militant-islamistische Terrorgruppe Al Shabaab hinzu, die den wahabitischen Islam aus Saudi-Arabien propagiert. Es gibt eine Vielzahl gewaltsamer
Übergriffe seitens Al-Shabaab gegen Christen. Sogar gemäßigte tolerante Sufi-Muslime sind in den Untergrund gegangen sind, um der Verfolgung von Al Shabaab zu entgehen.
Nach Auszügen aus Berichten von Open doors