Reformation verwirft die Lehre vom Messopfer der Römisch-katholischen Kirche

Die Reformatoren sahen eine Lästerung und Verfälschung wahren Gottesdienstes darin, dass bei der sonntäglichen römisch-katholischen Messfeier der Priester mit Brot und Wein, die zu Leib und Blut Christi werden, Gott ein Opfer am Altar bringt. Der Herr Christus hat sich als unser Hohepriester das eine Mal auf Golgatha selbst dargebracht. Dieses einmalige Opfer Christi bedarf keiner Ergänzung oder Wiederholung (Hebr. 9, 28; 10, 12-18). Es ist, wie die Reformatoren sagen, „allgenugsam“. Die Messopfer-Lehre ist falsche anmaßende menschlich-theologische Konstruktion, die Christus die Ehre nimmt.

 

Anmerkung zu Klarstellung

Die Reformation Luthers verwirft nur den falschen Gedanken, dass in und mit der Messe der Priester Gott ein Opfer bringe. Festgehalten wird, dass Jesus Christus in, mit und unter Brot und Wein real gegenwärtig ist und sich uns selbst zu essen und zu trinken gibt ("Realpräsenz").

 

In den Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche, den Schmalkaldischen Artikeln, verfasst von Martin Luther im Jahr 1537,

heißt es im II. Teil, Artikel 2:

Die Messe muss als das größte und schrecklichste Greuel im Papsttum gelten; denn sie widerstrebt stracks und gewaltig dem Hauptartikel (Artikel 1 von der Rechtfertigung des Menschen allein durch Christus);... Denn es ist behauptet worden, dass solch ein Opfer oder Werk der Messe helfe...den Menschen von ihren Sünden, sowohl hier im Leben und dort im Fegefeuer.. Das aber soll und muss doch, wie oben (im 1. Artikel) gesagt, allein das Lamm Gottes tun.“

 

Dagegen die bewusst anti-reformatorische Lehre des Konzils von Trient, 22. Sitzung (1562), 2. Kapitel:

 

Weil in diesem göttlichen Opfer, das in der Messe gefeiert wird, derselbe Christus enthalten ist und unblutig geopfert wird, der sich selbst am Kreuzaltar einmal blutig dargebracht hat, so lehrt die heiligen Kirchenversammlung: Dieses Opfer ist ein wirkliches Sühnopfer, und es bewirkt, dass wir Barmherzigkeit erlangen...Denn es ist ein und dieselbe Opfergabe, und es ist derselbe, der jetzt durch den Dienst des Priester opfert und der sich selbst damals am kreuz darbrachte, nur die Art der Darbringung ist verschieden.

 

Wer sagt, in der Messe werde Gott nicht ein wirkliches und eigentliches Opfer dargebracht, oder die Opferhandlung bestehe in nichts anderem, als dass uns Christus zur Speise gereicht werde, der sei ausgeschlossen.

Wer sagt, das Messopfer sei nur Lob- und Danksagung oder das bloße Gedächtnis des kreuzesopfers, nicht aber ein Sühnopfer, oder es bringe nur dem Nutzen, der kommuniziere...der sei ausgeschlossen.“

 

Diese Lehrsätze bestehen fort und sind nicht zurückgenommen, sie wurden nur ergänzen neu formuliert und interpretiert:

Wörtliche Auszüge aus dem

(Welt-) „Katechismus der Katholischen Kirche“

gegeben am 11.10.1992 von Papst Johannes Paul II.

 

Artikel 3 Das Sakrament der Eucharistie

1350 Man trägt, manchmal in einer Prozession, Brot und Wein zum Altar, die der Priester im Namen Christi im eucharistischen Opfer darbringt, in welchem sie Leib und Blut Christi werden....

Allein die Kirche bringt dem Schöpfer unter Danksagung dieses reine Opfer dar, das aus der Schöpfung kommt.

 

1362 Die Eucharistie ist das Gedächtnis des Pascha Christi, die sakramentale Vergegenwärtigung und Darbringung seines einzigen Opfers.

 

1367 Das Opfer Christi und das Opfer der Eucharistie sind ein einziges Opfer. In diesem göttlichen Opfer, das in der Messe vollzogen wird, ist jener selbe Christus enthalten und wird unblutig geopfert...der auf dem Altar des Kreuzes ein für allemal sich selbst blutig opferte...(K.v. Trient:D 1743)

 

1370 Die Kirche bringt das eucharistische Opfer in Gemeinschaft mit der heiligen Jungfrau Maria dar...

 

1414 Als Opfer wird die Eucharistie auch zur Vergebung der Sünden der Lebenden und der Toten dargebracht.

 

1419 Die Teilnahme am heiligen Opfer macht unser Herz seinem Herz (Jesu) gleich.

 

Detlef Löhde

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