Sakrament der Taufe und des Abendmahls
Von Jesu Abendmahl
Der Mensch braucht Brot zum Leben
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Impuls: Gott lässt die Erde für uns das Brot hervorbringen (Psalm 104, 14ff.). Und Jesus lässt uns den himmlischen Vater bitten „unser täglich Brot gib uns heute“.
Dem umherziehenden Abraham kam Melchisedek, ein König und Priester des wahren Gottes, mit Brot und Wein entgegen und segnete ihn (1. Mose 14, 18.19). Das ist eine prophetisches Bild auf den kommenden Jesus Christus, der als Gottes König und Priester zu unserem Heil und Segen zu uns kommt mit Brot und Wein, darunter verborgen ist sein Leib und Blut (Hebr. 7-10).
In der Wüste ließ Gott für die hungernden Israeliten Brot vom Himmel regnen – Manna (2. Mose 16). Jesus spricht dann von sich (Joh. 6, 48ff.): „Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.“ Das sind Worte, die auf das bevorstehende Abendmahl Jesu hinweisen.
Blut ist Leben
Blut ist der Träger des Lebens und über das Leben verfügt allein Gott. Deshalb darf der Mensch kein menschliches Blut vergießen. „Wer Menschenblut vergisst, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden“ (1. Mose 9, 6). Und er soll auch kein Tierblut trinken.
Aufgrund des Ungehorsams und Aufbegehrens des Menschen gegen Gott ist der Mensch des Todes schuldig - ist er Gott sein Leben, sein Blut, schuldig. Doch Gott ist gnädig, so dass der Mensch mit einem Bekenntnis seiner Schuld anstelle seines eigenen Blutes stellvertretend das Blut eines reinen Tieres Gott zum Opfer bringen darf. Das Blut soll an den Altar gegossen und so Gott gegeben werden (3. Mose 4-7 /17, 11-14 / 5. Mose 12, 27 ff.).
Als die Ägypter die Israeliten nicht aus der Gefangenschaft freilassen wollten, kündigte Gott dem Mose an, dass er in der Nacht alle Erstgeburt in Ägypten töten werde. Die Israeliten aber sollen ein fehlerloses Lamm schlachten, mit dem Blut die Schwelle und Türpfosten streichen und das Lamm braten und essen. Wo das Blut des Lammes an Schwelle und Türpfosten ist, wird keine Erstgeburt sterben, da wird der Tod vorbeigehen. Durch das Blut des Lammes wurden die Israeliten vor dem Tod bewahrt.
Zum Gedenken der Verschonung und Befreiung sollen die Israeliten und ihre Nachkommen in jedem Jahr an diesem Tag das Fest des „Passah“ (= des „Vorbei-gehens“) feiern, ein Passa-Lamm und sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen (2. Mose 11-12). Der Apostel Paulus schreibt dann an die christliche Gemeinde in Korinth (1. Kor. 5, 7): „Denn auch wir haben ein Passa-Lamm, das ist Christus, der geopfert ist.“
Als Gott mit dem Volk Israel am Sinai seinen Bund der Gnade und Verschonung, der Bewahrung, Rettung und Auserwählung geschlossen hat, wurde dies mit dem Blut eines Opfertieres bestätigt (2. Mose 24, 1-8). Das ist der alte Sinai-Bund Gottes mit seinem Volk, das Alte Testament.
Jesus hat das heilige Abendmahl eingesetzt
In seiner Predigt hatte Jesus angekündigt: „Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tag auferwecken. Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm“ (Johannes 6, 26-58).
Am Donnerstag-Abend vor seiner Kreuzigung hat Jesus dann mit seinen 12 Jüngern ein vorgezogenes Passah- mahl gefeiert (Matthäus 26, 17-30). „Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib.“ Und so wie Jesus das Brot als seinen Leib eingesetzt hat, so setzte er den Wein als sein Blut ein (Matthäus 26, 27-29): „Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus, das ist mein Blut des Neuen Bundes / des Neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.“ Mit seinem Opfer-Blut setzt Jesus den Neuen Bund, das Neue Testament ein.
Blut ist das Leben. Gibt uns Jesus sein Blut zu trinken, dann gibt er uns damit sein Leben der Auferstehung. So wie der Weinstock mit seinem Saft die an ihm hängenden Reben durchströmt und am Leben erhält, so erhält auch Jesu Blut unser Leben. Jesus spricht (Johannes 15, 4.5): „Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“
Brot und Wein im Abendmahl sind wirklich Leib und Blut des Herrn Jesus Christus
So wie Jesus bei der Hochzeit zu Kana aus Wasser Wein gemacht hat (Johannes 2), so lässt er im Abendmahl aus Brot und Wein seinen Leib und sein Blut werden. Wenn der Sohn Gottes spricht, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist und durch den schon die Welt geschaffen ist (Matthäus 28, 18; Johannes 1, 3; Hebräer 1, 2), dann geschieht es auch so.
Wenn Jesus bei der Abendmahlsfeier über Brot und Wein sagt: Das ist mein Leib und das ist mein Blut, dann geschieht das. Psalm 33: Des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss. Wenn er spricht, so geschieht's; wenn er gebietet, so steht's da.
Durch die Worte Jesu werden Brot und Wein im Abendmahl zu seinem Leib und Blut. Das geschieht auf unsichtbare verborgene Weise, es geschieht „sakramental“. Da sind wahrhaft Leib und Blut Jesu Christi und zugleich noch Brot und Wein. Der Leib und das Blut Jesu Christi sind "in, mit und unter" Brot und Wein..
Mit seinem Leib und Blut im Abendmahl schenkt uns Jesus: Vergebung unserer Sünden, Gemeinschaft mit ihm, Stärkung unseres Glaubens, Gewissheit unseres Heils, Erwarten seines Wiederkommens und Gemeinschaft untereinander.
Alle Getauften lädt Jesus zu seinem Abendmahl
Vor dem Abendmahl sollen wir uns selbst prüfen, ob wir im Glauben mit gottgefälligen Gedanken kommen (1.Korinther 11, 27-29):
In Demut, Ehrfurcht und Dankbarkeit sollen wir mit dem Bekenntnis kommen, dass
- wir Sünder sind und auf Jesu Vergebung angewiesen sind,
- wir selbst bereit sind, anderen zu vergeben und soweit es an uns liegt, nicht mit anderen unversöhnt zum Altar gehen (Matthäus 5, 23.24; Römer 12, 17-21),
- wir künftig Sünden meiden, gegen sie ankämpfen wollen,
- wir glauben, dass wir im Abendmahl wirklich Jesu wahren Leib und wahres Blut empfangen,
- wir uns freuen über die Gemeinschaft mit Jesus Christus und über sein Wiederkommen.
- wir mit den anderen Abendmahlsgästen in der Gemeinschaft Jesu Christi stehen, ja zusammen der Leib Jesu Christi - seine Gemeinde und Kirche sind.
Diese biblischen Wahrheiten vom Abendmahl glaubt und verkündigt die evangelisch-lutherische Kirche (Bekenntnisschriften). Da andere Kirchen und Gemeinden anderes von Abendmahl glauben und verkündigen, deshalb kann man nicht zu deren Abendmahl gehen.
Wer zum Abendmahl kommt und nicht an Jesus glaubt und auch meint, beim Essen und Trinken handele es sich nur um ganz normales irdisches Brot und Wein und es bewirke nichts, es sei nicht heilig, sei kein Sakrament, dem wird es zum Straf-Gericht Gottes (1.Korinther 11, 29). Das Gericht trifft Menschen, die das alles nicht glauben wollen. Ist solche Haltung offensichtlich, dann darf ihm das Abendmahl auch nicht gereicht werden. Als Haushalter über Gottes Geheimnisse (Sakramente) sollen wir treu sein und die Perlen nicht vor die Säue werfen. (Matthäus 7, 6; 1. Korinther 4, 1.2).
Die aber, die glauben wollen, aber immer wieder Zweifel haben, denen gilt Jesu Wort: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“. Sie sollen beten (Markus 9, 24): Herr, ich glaube; hilf meinem Unglauben. Der Glaube eines jeden Christen wird auch immer wieder von Zweifeln angefochten. Geschenkt, gestärkt und erhalten wird der Glaube durchs Hören auf Gottes Wort und durchs Abendmahl.
Von der
Taufe
Impuls: Johannes schreibt am Anfang seines Evangeliums, dass Jesus als das Licht und das Leben für
die Menschen in die Welt gekommen ist. Aber die Welt erkannte ihn nicht und sein Volk nahm ihn nicht auf. Die ihn
aber aufnahmen und an seinen Namen glaubten, denen gab er, dass sie Gottes Kinder werden. Gottes Kinder werden sie nicht aus sich selbst, nicht aus ihrer
menschlichen Kraft (Fleisch und Blut) und auch nicht weil es ein anderer Mensch will oder machen würde, sondern sie werden von Gott neu geboren (Johannes 1, 9-13).
Als Nikodemus zu Jesus kommt, um zu hören, was Jesus für eine Botschaft von Gott bringt, sagt Jesus: Wer nicht von neuem geboren wird, der kann nicht ins Reich Gottes kommen. Als Nikodemus zweifelnd nachfragt, wiederholt und ergänzt Jesus: Wer nicht aus Wasser und Geist neu geboren wird, der wird nicht ins Reich Gottes
kommen (Johannes 3, 3-7). Jesus meint, Nikodemus lasse dich taufen!
Das Taufen gibt Jesus dann unmittelbar vor seiner Himmelfahrt seinen Jüngern zum Auftrag: Gehet hin und macht zu Jüngern alle Völker: „Tauft sie auf den Namen des Vaters, und des Sohnes und des
heiligen Geistes und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe“ (Matthäus 28, 19.20) und „Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller
Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden: wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden“ (Markus 16, 15.16). Nach dem Befehl Jesu gehört also zur Taufe das Lehren (Unterrichten, Predigen) und der
Glaube an ihn als unseren Retter und Erlöser.
Was bei der Taufe geschieht
Das Wort „taufen“ meint, „eintauchen, untertauchen, waschen, abwaschen – Sünden abwaschen“.
Die von Jesus befohlene Taufe ist mehr als die Taufe von Johannes dem Täufer, wie Johannes sagt
(Markus 1, 8): „Ich taufe euch mit Wasser; aber er wird euch mit dem heiligen Geist taufen.“
Der Apostel Petrus predigt (Apostelgeschichte 2, 38): „Tut Buße (= bekennt, dass ihr Sünder seid), und jeder von euch lasse
sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes.“ Das ist die neue
geistliche Geburt oder Wiedergeburt des Menschen, wovon Jesus zu Nikodemus gesprochen hatte. Durch diese neue Geburt
aus der Taufe wird der Mensch zu einem geliebten Kind Gottes, wie es Johannes zu Anfang seines Evangeliums geschrieben hat und in seinem Brief wiederholt
(1. Johannes 3, 1):
„Seht, welche Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch.“
Der Apostel Paulus schreibt (Titus 3, 5): „Er machte uns selig (hat uns gerettet) – nicht um der Werke der Gerechtigkeit,
die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit – durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im heiligen Geist, den er über uns
ausgegossen hat, durch Jesus Christus, unseren Heiland...“
Weiter schreibt Paulus (Galater 3, 27): „Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus
angezogen.“
(2. Korinther 5, 17): „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe,
Neues ist geworden.“
(1. Korinther 12, 13.27): „Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft... Ihr aber seid der Leib Christi (=
die Kirche) und jeder von euch ein Glied.
Die Taufe tritt an Stelle der Beschneidung. Sie ist die Beschneidung des Herzens (Römer 2, 9; Kol. 2, 11-13). Mit der Taufe
sind wir in den Neuen Bund Jesu Christi aufgenommen.
Wem die Sünden vergeben sind, wer den heiligen Geist empfangen hat, wer neu zu einem Kind Gottes geboren worden ist, der ist
gerettet und geht ins ewige Leben der Auferstehung ein.
Wie der Apostel Paulus schreibt (Römer 6, 3-9): „So sind wir ja mit ihm (Christus) begraben durch die
Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem
neuen Leben sind.“
Die Erbsünde in uns, die Veranlagung zum Sündigen, bleibt aber noch in uns. Deshalb gelingt es uns nicht immer nach dem
neuen Leben zu handeln. Es gelingt uns nicht, ganz ohne Sünde zu leben. Das ging auch dem Apostel Paulus so (Römer 7, 18-25). Wir sind durch Jesus
Christus vom Tod Erlöste zugleich aber eben immer auch noch Sünder, die der Vergebung Jesu Christi bedürfen.
Als Kind Gottes dürfen wir aber, wenn wir gesündigt haben, auch immer wieder zu unserem himmlischen Vater zurückkehren und
ihn um Vergebung bitten, wie der verlorene Sohn (Lukas 15, 11). Dass wir immer wieder zurückkommen dürfen und Gott uns im Namen seines Sohnes immer
wieder vergibt und gnädig annimmt, das sagt er uns in der Taufe fest zu.
Weshalb wir auch Säuglinge und Kinder taufen
Auch neugeborene Kinder sind nicht ohne Sünde, sie tragen die Veranlagung zum Sündigen in sich
(Erbsünde). Deshalb brauchen auch sie Vergebung und Annahme durch Jesus Christus. Christliche
Eltern wollen doch, dass auch ihre Kinder schon die Zusagen der Errettung und des ewigen Lebens haben. Jesus spricht (Markus
10, 14.15): „Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht; denn ihnen gehört das Reich Gottes.“ Ins Reich kommt aber nur wer durch die Taufe von
neuem geboren wird (Johannes 3, 3-7). Jesus sagt uns, nehmt euch an den Kindern ein Beispiel: Glaubt und vertraut
mir, wie die Kinder. Ihr müsst nichts besonderes für mich leisten, lasst euch mit der Taufe von mir nur beschenken. Gott rettet die Menschen aus
unverdienter Gnade (Römer 3, 22-28).
Wenn es heißt, die Apostel haben Jemand mit seinem ganzen Haus getauft, dann bedeutet das, mit ihren Familien und ihren
Kindern (Apostelgeschichte 16, 15. 33).
Von Jesu Abendmahl
Der Mensch braucht Brot zum Leben
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Impuls: Gott lässt die Erde für uns das Brot hervorbringen (Psalm 104, 14ff.). Und Jesus lässt uns den himmlischen Vater bitten „unser täglich Brot gib uns heute“.
Dem umherziehenden Abraham kam Melchisedek, ein König und Priester des wahren Gottes, mit Brot und Wein entgegen und segnete ihn (1. Mose 14, 18.19). Das ist eine prophetisches Bild auf den kommenden Jesus Christus, der als Gottes König und Priester zu unserem Heil und Segen zu uns kommt mit Brot und Wein, darunter verborgen ist sein Leib und Blut (Hebr. 7-10).
In der Wüste ließ Gott für die hungernden Israeliten Brot vom Himmel regnen – Manna (2. Mose 16). Jesus spricht dann von sich (Joh. 6, 48ff.): „Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.“ Das sind Worte, die auf das bevorstehende Abendmahl Jesu hinweisen.
Blut ist Leben
Blut ist der Träger des Lebens und über das Leben verfügt allein Gott. Deshalb darf der Mensch kein menschliches Blut vergießen. „Wer Menschenblut vergisst, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden“ (1. Mose 9, 6). Und er soll auch kein Tierblut trinken.
Aufgrund des Ungehorsams und Aufbegehrens des Menschen gegen Gott ist der Mensch des Todes schuldig - ist er Gott sein Leben, sein Blut, schuldig. Doch Gott ist gnädig, so dass der Mensch mit einem Bekenntnis seiner Schuld anstelle seines eigenen Blutes stellvertretend das Blut eines reinen Tieres Gott zum Opfer bringen darf. Das Blut soll an den Altar gegossen und so Gott gegeben werden (3. Mose 4-7 /17, 11-14 / 5. Mose 12, 27 ff.).
Als die Ägypter die Israeliten nicht aus der Gefangenschaft freilassen wollten, kündigte Gott dem Mose an, dass er in der Nacht alle Erstgeburt in Ägypten töten werde. Die Israeliten aber sollen ein fehlerloses Lamm schlachten, mit dem Blut die Schwelle und Türpfosten streichen und das Lamm braten und essen. Wo das Blut des Lammes an Schwelle und Türpfosten ist, wird keine Erstgeburt sterben, da wird der Tod vorbeigehen. Durch das Blut des Lammes wurden die Israeliten vor dem Tod bewahrt.
Zum Gedenken der Verschonung und Befreiung sollen die Israeliten und ihre Nachkommen in jedem Jahr an diesem Tag das Fest des „Passah“ (= des „Vorbei-gehens“) feiern, ein Passa-Lamm und sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen (2. Mose 11-12). Der Apostel Paulus schreibt dann an die christliche Gemeinde in Korinth (1. Kor. 5, 7): „Denn auch wir haben ein Passa-Lamm, das ist Christus, der geopfert ist.“
Als Gott mit dem Volk Israel am Sinai seinen Bund der Gnade und Verschonung, der Bewahrung, Rettung und Auserwählung geschlossen hat, wurde dies mit dem Blut eines Opfertieres bestätigt (2. Mose 24, 1-8). Das ist der alte Sinai-Bund Gottes mit seinem Volk, das Alte Testament.
Jesus hat das heilige Abendmahl eingesetzt
In seiner Predigt hatte Jesus angekündigt: „Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tag auferwecken. Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm“ (Johannes 6, 26-58).
Am Donnerstag-Abend vor seiner Kreuzigung hat Jesus dann mit seinen 12 Jüngern ein vorgezogenes Passah- mahl gefeiert (Matthäus 26, 17-30). „Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib.“ Und so wie Jesus das Brot als seinen Leib eingesetzt hat, so setzte er den Wein als sein Blut ein (Matthäus 26, 27-29): „Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus, das ist mein Blut des Neuen Bundes / des Neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.“ Mit seinem Opfer-Blut setzt Jesus den Neuen Bund, das Neue Testament ein.
Blut ist das Leben. Gibt uns Jesus sein Blut zu trinken, dann gibt er uns damit sein Leben der Auferstehung. So wie der Weinstock mit seinem Saft die an ihm hängenden Reben durchströmt und am Leben erhält, so erhält auch Jesu Blut unser Leben. Jesus spricht (Johannes 15, 4.5): „Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“
Brot und Wein im Abendmahl sind wirklich Leib und Blut des Herrn Jesus Christus
So wie Jesus bei der Hochzeit zu Kana aus Wasser Wein gemacht hat (Johannes 2), so lässt er im Abendmahl aus Brot und Wein seinen Leib und sein Blut werden. Wenn der Sohn Gottes spricht, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist und durch den schon die Welt geschaffen ist (Matthäus 28, 18; Johannes 1, 3; Hebräer 1, 2), dann geschieht es auch so.
Wenn Jesus bei der Abendmahlsfeier über Brot und Wein sagt: Das ist mein Leib und das ist mein Blut, dann geschieht das. Psalm 33: Des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss. Wenn er spricht, so geschieht's; wenn er gebietet, so steht's da.
Durch die Worte Jesu werden Brot und Wein im Abendmahl zu seinem Leib und Blut. Das geschieht auf unsichtbare verborgene Weise, es geschieht „sakramental“. Da sind wahrhaft Leib und Blut Jesu Christi und zugleich noch Brot und Wein. Der Leib und das Blut Jesu Christi sind "in, mit und unter" Brot und Wein..
Mit seinem Leib und Blut im Abendmahl schenkt uns Jesus: Vergebung unserer Sünden, Gemeinschaft mit ihm, Stärkung unseres Glaubens, Gewissheit unseres Heils, Erwarten seines Wiederkommens und Gemeinschaft untereinander.
Alle Getauften lädt Jesus zu seinem Abendmahl
Vor dem Abendmahl sollen wir uns selbst prüfen, ob wir im Glauben mit gottgefälligen Gedanken kommen (1.Korinther 11, 27-29):
In Demut, Ehrfurcht und Dankbarkeit sollen wir mit dem Bekenntnis kommen, dass
- wir Sünder sind und auf Jesu Vergebung angewiesen sind,
- wir selbst bereit sind, anderen zu vergeben und soweit es an uns liegt, nicht mit anderen unversöhnt zum Altar gehen (Matthäus 5, 23.24; Römer 12, 17-21),
- wir künftig Sünden meiden, gegen sie ankämpfen wollen,
- wir glauben, dass wir im Abendmahl wirklich Jesu wahren Leib und wahres Blut empfangen,
- wir uns freuen über die Gemeinschaft mit Jesus Christus und über sein Wiederkommen.
- wir mit den anderen Abendmahlsgästen in der Gemeinschaft Jesu Christi stehen, ja zusammen der Leib Jesu Christi - seine Gemeinde und Kirche sind.
Diese biblischen Wahrheiten vom Abendmahl glaubt und verkündigt die evangelisch-lutherische Kirche (Bekenntnisschriften). Da andere Kirchen und Gemeinden anderes von Abendmahl glauben und verkündigen, deshalb kann man nicht zu deren Abendmahl gehen.
Wer zum Abendmahl kommt und nicht an Jesus glaubt und auch meint, beim Essen und Trinken handele es sich nur um ganz normales irdisches Brot und Wein und es bewirke nichts, es sei nicht heilig, sei kein Sakrament, dem wird es zum Straf-Gericht Gottes (1.Korinther 11, 29). Das Gericht trifft Menschen, die das alles nicht glauben wollen. Ist solche Haltung offensichtlich, dann darf ihm das Abendmahl auch nicht gereicht werden. Als Haushalter über Gottes Geheimnisse (Sakramente) sollen wir treu sein und die Perlen nicht vor die Säue werfen. (Matthäus 7, 6; 1. Korinther 4, 1.2).
Die aber, die glauben wollen, aber immer wieder Zweifel haben, denen gilt Jesu Wort: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“. Sie sollen beten (Markus 9, 24): Herr, ich glaube; hilf meinem Unglauben. Der Glaube eines jeden Christen wird auch immer wieder von Zweifeln angefochten. Geschenkt, gestärkt und erhalten wird der Glaube durchs Hören auf Gottes Wort und durchs Abendmahl.
Detlef Löhde